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Das Pferd als ganzes sehen

Der Huf

Der Huf und sein Mechanismus ist für das Pferd von zentraler Bedeutung.

Zum einen bildet er für den Fortbewegungsapparat ein wichtiges Element und zum anderen bietet er Schutz vor äußeren Einflüssen und dient ebenso als Waffe zur Verteidigung.

Seine inneren und äußeren Strukturen Ermöglichen dem Pferd sich schnell und trittsicher auf unterschiedlichsten Böden zu Bewegen.

Wichtige und sensible anatomische Strukturen, wie Sehnen, Gelenke, Knochen und Lederhäute, werden durch eine umlaufende Hornschicht geschützt. 

Aufgrund unserer heute vorliegenden Haltung´s und Bewegungsbedingungen haben sich die Hufe der Pferde unseren ihnen auferlegten Bedingungen angepasst. 

So sehen Hufe von Wildpferden, die es in Regionen der Welt noch gibt, anders aus als solche aus unserer in Boxen und auf Wiesen gehaltenen Pferde.

Ein Wildpferd in freier Wildbahn legt am Tag ca. 30 bis 40km auf unterschiedlichsten Untergründen zurück. 

In unseren Regionen der Pferdehaltung sind es lediglich 2 bis 3 km auf immer gleichen Böden und wenige 100m in der Box.

Daraus resultiert das die heute meist vorherrschenden Haltungsbedingungen eine Hufbearbeitung überhaupt erst notwendig machen.

Für das Wohl des Pferdes ist eine zielgerichtete und regelmäßige Hufbearbeitung unerlässlich.

Auch in Hinsicht auf mögliche Huferkrankungen ist eine korrekte Hufbearbeitung von immenser Bedeutung. 

Daher ist es gut das es heute diverse Möglichkeiten gibt den Huf in seiner Funktion zu unterstützen.

 

Wildpferdehuf
anatomische Strucktur

Die Anatomie

Um Probleme und Erkrankungen am Huf zu erkennen und nachhaltig behandeln zu können ist es wichtig Kenntnisse der anatomischen Strukturen, wie Bänder u. Sehnen, Knochen u. Muskeln und sogar Organe zu haben. Im Rahmen meiner Ausbildung habe ich das Pferd in seinen Wesenszügen bis über seinen Körperbau hinweg zu den Ursprüngen von Huferkrankungen und deren Symptome kennengelernt. Dank diesem Wissen und der Zusammenarbeit mit Tierärzten vor Ort, können Fehlstellungen, Verletzungen und Erkrankungen bestmöglich behandelt werden.

Röntgenbilder

Für die Beurteilung der Hufsituation in Krankheitsfällen ist es in vielen Fällen hilfreich und sinnvoll ein aktuelles Röntgenbild vom Tierarzt anfertigen zu lassen um eine eindeutige Diagnose zu erhalten. So ist es möglich die Hufbearbeitung und Behandlung zielgerichtet durchzuführen.

Im Bsp. Bild handelt es sich um ein Röntgenbild eines Hufes bei welchem die Hufbeinspitze nach unten Rotiert ist.

Häufig zu sehen bei einer fortgeschrittenen oder akuten Hufrehe Erkrankung. Durch die Rotation nach unten löst sich der Hufbeinträger von der Hornkapsel und verursacht starke Beschwerden und Schmerzen beim Pferd. Hufrehe ist eine Lebensbedrohliche Erkrankung welche eine tierärztliche Behandlung unabdingbar macht. Durch das vorliegende Röntgenbild kann man den Huf mittels eines Rehepolsters und einem Bekleb optimal bei der Heilung unterstützen.

Vernachlässite Hufe

Im Leben eines Pferdes tragen seine Hufe eine überlebenswichtige Rolle. Sie stellen sicher, dass es zu jeder Zeit vor Gefahren flüchten oder den Kampf aufnehmen kann. Sie sorgen für Stabilität und Sicherheit bei jeder Bewegung. 

Leider trifft man immer mal wieder auf Pferde, bei denen sich zu lange um die Gesundheit der Hufe nicht gekümmert wurde. Zu dem meist schon rein optisch erkennbaren Handlungsbedarf muss man sich vor Augen führen, dass es dem Pferd Schmerzen bereiten und den Organismus und den anatomischen Strukturen stark schädigen kann.

Sehnen und Bänder werden stark überansprucht, Fehlstellungen sind weit fortgeschritten und bereiten auch darüberliegenden Strukturen (Gelenke,etc.) Probleme.

Das Pferd ist eingeschränkt in seinem natürlichen Verhalten.

Um solche Hufe (wie in der Abbildung zu sehen) wieder zu Korrigieren kann es einige Zeit dauern.

Auch dort ist eine Zusammenarbeit mit Tierärzten sinnvoll um dem Pferd die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.

Es ist wichtig Hufbearbeitungen regelmäßig durchzuführen und Intervalle nicht zu lange zu schieben.

Hufrehe

Zur aseptischen Form der Huflederhautentzündung wird auch die Hufrehe (Pododermatitis aseptica diffusa) gezählt. Bei der Hufrehe kommt es zu lokalen Durchblutungsstörungen im Huf, mechanisch oder stoffwechselbedingt. Dabei löst sich die Hufkapsel von der Lederhaut. Dies ist für das Pferd ein äußerst schmerzhafter und lebensbedrohlicher Prozess.

Die Auslöser der Durchblutungsstörung im Huf kann man wie folgt unterscheiden: 

- Stoffwechselbedingte Rehe (EMS u. ECS)

- Vergiftungsrehe (Fütterung, Sepsis, Cortison).

- Belastungsrehe

Die Symptome einer Rehe sind immer in Abhängigkeit der auslösenden Erkrankung zu betrachten. So z.B. eine Lahmheit bei einer stoffwechselbedingten Rehe bei EMS, plus die erkrankungstypischen Symptome der EMS (Equines Metabolisches Syndrom). 

Dementsprechend ist eine Rehe nicht immer gleich zu betrachten, da Ihr Ursprung variieren kann.

Umso wichtiger ist es bei einem akuten Reheschub helfen zu können.

In jedem Fall muss der Tierarzt kontaktiert werden.

Desweiteren kann man dem Pferd durch Anlegen eines Hufverbands oder eines Rehebeklebs eine Schmerzlinderung ermöglichen und man verhindert so eine verschlimmerung der Situation.

Pferde unter Lahmheit sollten möglichst ruihg gestellt werden um weitere Überlastungen und Reize am Huf zu vermeiden.

Das weitere Vorgehen sollte in guter und enger Absprache

mit eurem Tierarzt und Hufbearbeiter geschehen.

Bei Fragen zu Rehepolstern und Bekleben stehe ich euch gerne zur Verfügung.

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